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21Kirchhain: Gartendenkmal Annapark
 
"Ach der Himmel ein weißes wehendes Tuch,
geschwungen schön von den Liedern der Dörfer.
Die Birkentänze hell in die Felder davon."
(Johannes Bobrowski)

Irmgard Bott
und ihre persönliche umweltpolitische Arbeit

Irmgard Bott, geb. Waßmuth, 21.06.1932 - 14.01.2017, stammte aus dem Burgwald, war veheiratet mit dem Theologen Otto Bott aus dem Chattengau. Sie war ausgebildete Theologin, Germanistin und Nordistin, arbeitete vorwiegend privat als Zeichnerin und Lyrikerin. Nach ihrer Marburger Schloßausstellung 1975/76 war sie Mitbegründerin mehrerer Vereine, die sich mit der Umweltproblematik befaßten: Vereine für verlassene Kirchen, Häuser und Höfe, Scheunen, Kleinarchitektur wie Backhäuser etc., Wegführungen. Gemarkungen Flußläufe u.a. Sie konnte den Verfall von Kirchhöfen zu Parkplätzen aufhalten mit dem Vorschlag einer angemessenen "Kirchgartenarbeit".

In diesem Zusammenhang schuf sie zwei Preisauszeichnungsprojekte:

  • Die "Jakobsmuschel an der Tür", seit 2000 für die Rettung von Denkmälern und schutzwürdiger Gebäude und
  • Das "Goldene Buchenblatt", seit 2008 für die Sorge um die Erhaltung von Gartendenkmälern, Gärten, historischen Fluren und Bäumen

Der Arbeitskreis Dörfliche Kultur (ADK), den sie 1986 nach dem Förderkreis Alte Kirchen (FAK) gründen konnte, ist durch die Verleihungen dieser Auszeichnungen mit einigen seiner Arbeitsgebiete besonders bekannt geworden.

Während dieser Jahre entwickelte sich auch die Arbeit für die Gartendenkmäler allgemein, besonders für den Alten Botanischen Garten Marburg (Garten-Route-Mitglied) und den Annapark Kirchhain (Garten-Route-Mitglied).

Irmgard Bott veröffentlichte etwa 100 Bücher und Broschüren zu zeitkritischen Themen, erarbeitete dazu etwa 50 ausleihbare zeitkritische fortzuschreibende Themenausstellungen, die sie dem ADK zur Verfügung stellte. Dazu erarbeitete sie auch groß- und kleinformatige "Themen-Schaubücher".

 

Zur Unterstützung der materiellen Vereinssituation entwickelte Irmgard Bott für den ADK bestimmte "Markt-Themen":

Ostermarkt, Pfingsttage, Mühlenmarkt, Kräutermarkt, Apfeltage, Kartoffelmarkt, Rübenfest, Kranzbindefest, Kürbismarkt, Herbstmarkt, Baumtage, Buchtage und kleinere Veranstaltungsthemen, war auch aktiv im Rahmen von großen Jahresthemen wie z.B. dem Elisabeth-Jubiläumsjahr 2007 mit vielen Festen.

Für die Papiermühle Kirchhain (Garten-Route-Mitglied), dem Sitz des ADK, hat Irmgard Bott die "Neun Wächter an der schönen Wohra" ins Leben gerufen und Verbindung zum Skulpturenpfad der Stadt Kirchhain gesucht sowie ein Papiergartenkonzept für die Papiermühle vorgeschlagen.

Gemeinsam mit Willibald Preis und Walter Rudl arbeitete sie an der genauen Erfassung des eingetragenen Gartendenkmals Annapark in Kirchhain und machte dazu das Kranzbinden am Annentag, 26.07., bekannt.

 

Irmgard Bott schuf schöne, aufrüttelnde und nachdenklich stimmende Werke, Zeichnungen, Gedichte, Bilder, Plakate, Ausstellungen und Bücher, hielt Verbindungen zu ähnlich arbeitenden Vereinen und Verbänden: Mühlen-, Garten- und Parkvereinen, Vereinen für Brücken, Auwälder, Fluß- und Bachläufe, Feldmarkerhaltung, Obst- und Baumwiesen u.a.

Für Mensch, Tier und Pflanze war sie mit dem Herzen im Einsatz und konnte viele Mitstreiter gewinnen. Mit 79 Jahren zog sie sich von der Vereinsarbeit zurück, engagierte sich aber weiterhin für die Umweltbelange und zeigte bereitwillig ihre Themenausstellungen und Gedichtreihen - etwa "Rosen legen ihre Dolche schlafen" oder "Wörter aufgefädelt".

 Wörter aufgefädelt                                                       
 schwarzweiße Fäden im Lebensbuch
 Lichtkalligrafie
 auf dem Schattenpfad

"»Wörter aufgefädelt« möchte ich so nicht stehenlassen" - schreibt Lyrikerin Margarete Steinhaus (2009f) - "sondern »Perlen auf der Schnur«. Ich staune immer über den Schatz der Worte, die sich nicht reimen und doch so schön im Ausdruck sind, daß man sie singen möchte."

 

 

 

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