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Schneitelwald
Das ist eine historische Waldnutzungsform, bei der man sich die ergiebigen Stockausschläge der Hainbuche zunutze gemacht hat. Die jung beblätterten Zweige werden abgeschnitten und für Futter- und Streuzwecke verwendet. Hainbuche ist das zäheste und schwerste Holz unter den heimischen Arten.
Der Schneitelwald in Hatzfeld
Diese alte Nutzungsform des Waldes wird hier beispielhaft wieder vorgeführt. Die Idee und das Konzept dazu stammen von Frank Röbert, der dazu erläutert:
Der Schneitelwald in Hatzfeld ist eine historische Waldnutzungsform. Junge, beblätterte Zweige der Hainbuche wurden für Futter- und Streuzwecke abgeschnitten. Der lateinische Name "Carpinus betulus" ( carpere = rupfen) erinnert noch an den früheren Hauptverwendungszweck. Durch jahrzehntelange Nichtnutzung sind viele Hainbuchen an ihr biologisches Alter gekommen.


Der Verein für Burg- und Heimatgeschichte Hatzfeld e. V. kümmert sich um die gesamte Burganlage. Er repariert und pflegt und schaut nach dem Rechten, bietet dem interessierten Besucher Führungen an, betreut das Heimatmuseum und organisiert Veranstaltungen auf der Burg. Und neben dem kleinen Burg-Kräutergärtchen pflegt und betreut er auch den Schneitelwald.
Die Pflegearbeiten haben den Zweck:
- Freistellen der alten Hainbuchen von Bedrängern, d.h. Aushieb nicht standortgerechter Fichte und Kiefer. Dieses Altholz bildet durch Baumhöhlen und viel Totholz ein eigenes Biotop.
- Wiederaufnahme des "Schneitels" bei jungen Hainbuchen und Freistellen dieser Bäume. Hierbei werden sie in Mannshöhe "geköpft". Die Bäume reagieren darauf mit starkem, vielzweigigem Austrieb unterhalb der Schnittstelle. Werden diese Zweige dann in zeitlichem Abstand wiederholt zurück geschnitten = geschneitelt, ergibt sich ein wahrer Schneitelkopf.
Zusätzlicher positiver Effekt ist die Freistellung von bisher beschatteten Felspartien, so dass sich die wärmeliebende Fauna und Flora wieder entwickeln kann.
Die Hain- oder Weißbuche bzw. Hagebuche (mittelhochdeutsch: "hagen" = begrenzter Wald, Einfriedung) wird maximal 25 m hoch und rund 150 Jahre alt.
In der Jugend raschwüchsiger aber lichtbedürftiger als Buche.
Abschluss Höhenwachstum mit 80 - 90 Jahren
Obere Verbreitungsgrenze im Mittelgebirge 400-530 m ( Alpen 1100 m)
Vorkommen im Auwald und Eichen-Hainbuchenwald ( Unterbau zur Beschattung der Stämme gegen Wasserreiserbildung)
Blühzeit Mai/Juni; Samenreife Oktober, Samenabfall den ganzen Winter. Zumeist liegt der Samen über, d.h. er keimt erst im 2. Frühjahr nach der Reife. Laub verwest außerordentlich rasch ( enges C:N-Verhältnis).
Der Baum hat ein hohes Stockausschlagvermögen und liefert neben der Elsbeere das schwerste Holz aller einheimischen Baumarten.
Durch die Niederwald- und Mittelwaldwirtschaft früher recht weite Verbreitung, weil weniger die stockausschlagfähige Buche zurückgedrängt wurde.
Es ist dichtfaserig, zäh, elastisch , welliger Faserverlauf ( Spannrückigkeit). Wegen der Härte schwer bearbeitbar, ab gut glätt- und schleifbar.
Verwendung : kaum noch für Hobel, Holzhämmer, Schuhleisten, landwirtschaftliche Geräte
Früher vielseitige Verwendung z.B. laut dem "Kreutterbuch Hieronymus Bock , 1539" Schrauben, Fackeln, Mühlräder, Spindeln, Späne (die trüben Wein lauter machen)

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Letzte Aktualisierung: 14.09.22